Entwicklungspolitik

Nuscheler, Franz, 2005
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8012-0350-4
Verfasser Nuscheler, Franz Wikipedia
Systematik PoWi XX - Politik und Wirtschaft Wissensdurst
Schlagworte Entwicklungspolitik, Dritte Welt, Globalisierung, Hunger, Bevölkerungsentwicklung, Nord-Süd-Konflikt, Finanzmärkte, Multilateralismus, WTO, Welthandel, Weltgesellschaft/Armut, Weltgesellschaft/Ökologie, Weltgesellschaft/Unterentwicklung
Verlag Dietz Verlag
Ort Bonn
Jahr 2005
Umfang 656 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 6. Aufl. 2005
Sprache deutsch
Verfasserangabe Franz Nuscheler
Annotation Eine grundlegende Einführung in die zentralen entwicklungspolitischen Themenfelder Globalisierung, Staatsversagen, Hunger, Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt.
Der Schreibstil des Buches ist alles andere als lehrbuchhaft. Man hat den Eindruck, einen 600 seitigen Artikel im Spiegel – ohne Werbung, Fotos und biographischen Einsprengseln – zu lesen. Dies wirkt zunächst überraschend, erleichtert aber die Lektüre und macht die Ansichten des Autors offenkundig, die bei einem „gelehrten“ Stil sich zum Ergebnis objektiver wissenschaftlicher Erkenntnis verwandeln können.
Inhaltlich deckt das Buch alle für die Entwicklungspolitik relevanten Bereiche unter übersichtlicher Darstellung der jeweiligen Meinungsstände ab. Auch für den Laien bietet das Buch einen gut lesbaren Einstieg in das komplexe Thema.
Entwicklungspolitik ist disziplinübergreifendes Fach, schöpft ihre Erkenntnisse/Thesen auch aus dem Bereich der Naturwissenschaften (z.B. Ökologie) und der Sozialwissenschaften (z.B. Ökonomie). Insofern merkt man dem Werk an, dass der Verfasser sich das Wissen aus anderen Fachbereichen zwar anlesen, aber nicht unbedingt verinnerlichen und dementsprechend auch nicht vollständig oder korrekt wieder gegeben wird oder wichtige Gesichtspunkte außer Ansatz bleiben.
Z.B. wird der Begriff der „komparativen“ Kosten verwendet, um die derzeitigen Strukturen im Welthandel, der die Entwicklungsländern weitgehend ausschließt und nur gering mit dem Binnenmarkt im Entwicklungsland vernetzt ist, zu erklären. Komparative Kosten spielen bei der internationalen Arbeitsteilung nur dann eine Rolle, wenn zwei Länder die in Rede stehenden Güter jeder für sich produzieren kann, aber aufgrund begrenzter Ressourcen die Produktion eines Gutes mit einer Einschränkung der Produktion anderer Güter verbunden ist. Diese Situation ist nicht gegeben, wenn bestimmte Rohstoffe in einem Land nicht verfügbar sind bzw. nicht erzeugt werden können (z.B. Kaffee, Tee u.a.) oder wenn ein Land – dies trifft für die meisten Entwicklungsländer mit ihrer hohen Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zu – genügend Ressourcen zur Produktion weiterer Wirtschaftsgüter aktivieren könnte. Auf der anderen Seite wird nicht erkannt, dass eine internationale Arbeitsteilung dazu führt, dass das das technologisch höherwertige Produkt herstellende Land mehr Wissen akkumuliert als sein Handelspartner (ausgehend von Ricardos Beispiel. Der Tuchhersteller England wurde zur weltgrößten Industriemacht, während der Weinproduzent Portugal ein armes Agrarland blieb).
Das Buch schließt mit einem verhalten optimistischen Ausblick: Wenn alle Menschen anständiger sind, wird die Welt auch eine bessere werden. M.E. kann man die Frage nach einer Zukunft der Dritten Welt nur beantworten, wenn man von einem egoistischen Handeln der Akteure (Erste Welt, ihre Organisationen und Bewohner sowie die Eliten der Dritten Welt) ausgeht und die Fragen stellt: Welches Eigeninteresse haben die Genannten an einer (wie auch immer gearteten) „positiven“ Entwicklung der Dritten Welt; wie ist dieses Interesse zu bewerten; was kosten die Entwicklungsmaßnahmen; - wenn die Kosten geringer sind als die Vorteile - warum werden sie nicht investiert und wie kann man diese Investitionshindernisse beheben ?

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