Hitler : Band 2 - Der Führer

Fest, Joachim C., 1976
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Medienart Buch
Verfasser Fest, Joachim C. Wikipedia
Systematik Geschi NS - Geschichte Nationalsozialismus
Schlagworte Hitler, Adolf
Verlag Ullstein Taschenbuch Verlag
Ort Frankfurt/M.
Jahr 1976
Umfang 1190 S.
Altersbeschränkung keine
Reihenvermerk 3274
Sprache deutsch
Verfasserangabe Joachim C. Fest
Annotation (Fortsetzung von Umschlagrückseite erster Band)

Damit wird nicht nur die These vom Nationalsozialismus als einer spezifisch deutschen Erscheinung in Frage gestellt; auch die lange herrschende Vorstellung von Hitler als dem nihilistischen Revolutionär wird unter immer neuen Aspekten geradezu in ihr Gegenteil verkehrt. In großer Anschaulichkeit tritt Hitler als der von Ängsten und Visionen getriebene Politiker hervor, der alle Macht zusammenrafft, ausbaut und schließlich verbraucht, um den weltweiten emanzipatorischen Prozeß selber aufzuhalten.
Das alte Europa, als dessen "letzte Chance" sich Hitler noch im Frühjahr 1945 sah, hat er auf diese Weise zerstört: es ist dies eines der Paradoxe, in denen der Autor die Summe dieses Lebens sieht. Mit allen seinen Intentionen gescheitert, hat Hitler gerade im Scheitern der Mehrzahl seiner Ängste zur Verwirklichung verholfen. Er hat jene moderne, egalitäre Zeit, gegen deren Heraufkunft er sich mit so großer Kraft gestemmt hat, außerordentlich beschleunigt; die Unterscheidung in Herren- und Sklavenvölker, auf die das Kolonialzeitalter ideologisch gegründet war, dem Ende ein erhebliches Stück näher gebracht; Sowjetrußland, das er bis weit hinter den Ural zurückdrängen wollte, nach Europa hereingeholt und schließlich die bürgerliche Welt, der sein Haß wie seine Bewunderung gehörten, endgültig zugrundegerichtet. Die Revolution verabscheuend, ist er die deutsche Erscheinung der Revolution geworden. Trotz der ungeheuren, den Weltzustand verändernden Wirkungen, ist die Person Hitlers durchweg eigentümlich schemenhaft geblieben. Fests Lebensbericht, der den letzten Forschungsstand berücksichtigt, macht sie in all ihrer Starrheit, Komplexgebundenheit und Beziehungsarmut auch literarisch auf glanzvolle Weise lebendig.

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